Rulle Zwo: Go man Go!
Die Sensation ist perfekt! Die Ruller Zweite lässt den Traum im Viertelfinale gegen die favorisierten Bramscher mit 48:45 wahr werden!
„Rulle Zwo, Go man Go!“ schallt es durch die Halle, als es am Freitag Abend um 20.30 Uhr in die Viertelfinalrunde geht. Auf der einen Seite stand die neuformierte Ruller Zweite und auf der anderen die hochkarätig besetzten Bramscher. Zwei Ligen trennen die ambitionierten Ruller und die Routiniers aus Bramsche.
Überrangend: Als Außenseiter hat sich die Ruller Zweite einen Namen gemacht. „Unter 50 Punkten kann man kein Spiel gewinnen!“, war stehts die Divise des Altmeisters Andre Burs, der die jungen Ruller vor ein paar Jahren trainierte und selbstlos zum Pokalspiel bereit stand. „Das war für mich schon ein toller Abend. Das meine alte Truppe mich gefragt hat, ob ich gegen meine ehemaligen Jugendkameraden spielen würde, das hat mir schon sehr viel Spaß gemacht“, ergänzte Andre Burs.
Die Ruller waren trotz weniger Trainingseinheiten sehr gut an den Spielstyle der Bramscher gewöhnt. Dadurch konnten die Bramscher mit Hilfe einer effektivten Zonenverteidigung zu Würfen von außen gezwungen werden. Die Gäste aus Bramsche trafen dabei zunächst deutlich besser als die Lokalmatadoren, sodass die Ruller einem Rückstand nach dem ersten Viertel hinterherliefen. Allerdings war den Rullern bewusst, dass das Spiel nicht an der „Scharfschützen-Linie“ jenseits der 3er-Linie entschieden wird. Der Plan war klar! „Wir stehen gut. Wir müssen weiter sicher unter dem Korb agieren und zupacken. Die Rebounds gewinnen heute das Spiel!“, hielt der krankheitsbedingte Aushilfscoach David Schnieder fest.
Nach einem Spurt im dritten Viertel aus Sicht der Ruller, konterten die Bramscher ihrerseits mit attraktiven und effektivem Basketball. Das Spiel entwickelte sich zum Krimi! Stets trennten die beiden Mannschaften nur wenige Punkte, die innerhalb eines Spielzuges erreicht werden konnten. So kam es 17 Sekunden kurz vor Ende des Spiels bei einer knappen Führung der Ruller von drei Punkten zum Einwurf für die Bramscher an der Mittellinie zum Showdown. „Obacht vor schnellen Körben und wir müssen die Dreier so schwierig wie möglich machen!“, war die klare Ansage von Coach Schnieder. Gesagt, getan! Auf allen Positionen wurde stark verteidigt, sodass der Gegner zu schwierigen Pässen forciert wurde. Eine Kette von Pässen der Bramscher wurde dann durch eine starke Defensivleistung von Chris Meyer unterbrochen und sollte zu dem sicher geglaubtem Fastbreak verwandelt werden. Noch 10 Sekunden zu spielen. Die Spannung drohte zu eskalieren. Die 40 angereisten Ruller Fans gaben die passende Motivation und der Sieg der Ruller schien besiegelt. Das zittrige Händchen des bislang stark agierenden Chris Meyer zeigte sich, der Korbleger wurde vergeben. Die Halle zitterte und bebte. Die Bramscher gaben alles für einen letzten Angriff. Sie konnten diesen allerdings nicht erfolgsversprechend abschließen und ließen die letzten 2 Sekunden herunter laufen. Die Sensation ist perfekt! Rulle Zwo gewinnt.
„Das war ein tolles Spiel! Es wurde zu jeder Zeit fair geführt. Das war super Werbung für den Basketballsport“, sprach Mannschaftsverantwortlicher M. Düvel nach dem Spiel.
„Ja, eigentlich darf man so einen Korbleger am Ende zum Sieg nicht vergeben, aber wir sind ja keine Bundeligisten, daher darf man sich das schonmal gönnen. Und außerdem musste ich doch meinem alten Coach zeigen, dass man auch Spiele mit unter 50 Punkten gewinnen kann“, sprach ein sichtlich entspannter Chris Meyer nach seinem Patzer im vorentscheidenden Fastbreak.
Am Ende steht ein Sieg und das ist wichtig! Der Pokal wird erst im neuen Jahr am Ende der Saison ausgespielt. Nach dem Sieg gegen den Favoriten ist von den Rullern einiges zu erwarten und die Zielsetzung ist dementsprechend hoch.
Mit der Qualifikation für das Halbfinale des UBOS-Pokal ist zudem der Bezrikspokal erreicht und die Ruller Zweite wird auch dort ihr Bestes geben. Der Bezirkspokal reicht allerdings bis zur zweiten Regionalliga, die fünftstärkste Liga Deutschlands. Ob die Ruller aus der untersten Liga dort mithalten können, steht dann wirklich in den Sternen und ein sichtlich freudiger Mannschaftskapitän P. Düvel verspricht nach der Qualifikation mit Augenzwinkern:“Wir werden alles geben, aber das ist dann doch nicht mehr unsere Liga. Aber hey, der Pokal schreibt seine eigenen Gesetze!“
P.D.